Werner Peiner
* 1897 in Düsseldorf bis † 1984
Biographie: Werner Peiner wurde am 20. Juli 1897 in Düsseldorf geboren. Er war ein deutscher Maler. Er war der Sohn des in Eiserfey geborenen Kaufmanns Joseph Peiner (1867–1945) und dessen Ehefrau Sophia, geborene Maintz (1871–1951), aus Mechernich. Peiner wuchs in Düsseldorf auf, wo sein Vater zum Geschäftsführer einer Holzgroßhandlung aufgestiegen war. Die Schule besuchte er bis zur Oberprima. Bei Ausbruch des Ersten Weltkrieges meldete sich er bei einem Ulanen-Regiment freiwillig zum Heer. Er wurde bis zum Leutnant befördert und diente an der Westfront als Adjutant. Nach dem Krieg studierte Peiner ab 1919 an der Düsseldorfer Kunstakademie, nachdem er bei Wilhelm Döringer, einem Freund des Vaters, zunächst Privatunterricht genommen hatte. In den 1920er Jahren gastierte und malte er bei Katharina „Nette“ Faymonville im Burghotel zu Kronenburg in der Eifel. In dieser Zeit schloss er sich mit Fritz Burmann und Richard Gessner zum „Dreimann-Bund“ zusammen. 1923 heiratete Peiner Marie Therese „Resi“ Lauffs und zog zu den Schwiegereltern nach Bonn. Das Paar hatte keine eigenen Kinder, 1950 nahm es die verwaiste Tochter eines Vetters als Adoptivkind auf. Mitte 1925 richtete sich Peiner ein Atelier in Düsseldorf ein. In dieser Zeit konnte er durch Vermittlung seiner Freunde, des Architekten Emil Fahrenkamp und des Unternehmers Walter Kruspig (seit 1930 Generaldirektor der Rhenania-Ossag), künstlerische Aufträge für die Ausgestaltung von Kirchen-, Versicherungs- und Industriebauten übernehmen. 1931 ließ sich Peiner in Kronenburg nieder und fing an, mehrere Häuser im historischen Ortskern zu einem Atelier umzubauen. Heutzutage wird in einem davon ein Hotel betrieben. Werner Peiner war maßgeblich am Bau der Abwasserkanalisation in Kronenburg (nicht jedoch in der Talsiedlung Kronenburgerhütte) beteiligt, da ihn die über die Straße laufenden Abwässer störten. Von ihm entworfene Straßenlampen finden sich noch heute in Kronenburg. Nach Kriegsende wurde er interniert und sein gesamter Besitz beschlagnahmt. 1948 erwarb er die verfallene Burg Haus Vorst in Leichlingen/Rheinland, die er über viele Jahre restaurierte. Dort lebte und arbeitete er bis zu seinem Tod am 19. August 1984 in Leichlingen.
NS-Zeit: 1933 wurde er an die Düsseldorfer Kunstakademie als Professor für Monumentalmalerei berufen. Damit folgte er Heinrich Campendonk nach, der aufgrund des Gesetzes zur Wiederherstellung des Berufsbeamtentums kurz zuvor entlassen worden war. Die Berufung verdankte Peiner nicht nur der Bekanntschaft mit dem kommissarischen Leiter der Kunstakademie, Julius Paul Junghanns, sondern wohl auch seinem Gemälde „Deutsche Erde“, mit dem er die aufkommende Blut-und-Boden-Ideologie unterstützte. Das Gemälde wurde als Geschenk der Stadt Mechernich von dem Schleidener Landrat Josef Schramm und dem Schleidener NSDAP-Kreisleiter Franz Binz Adolf Hitler persönlich überreicht. Nach der Erinnerung von Rolf Dettmann, einem Schüler Peiners, könnte auch die Freundschaft Peiners mit Kruspig bei der Berufung eine Rolle gespielt haben. Hermann-Göring-Meisterschule für Malerei Das Verhältnis zu Peter Grund, seit 1933/1934 neuer Direktor der Düsseldorfer Akademie, war durch Spannungen gekennzeichnet. Mit Zustimmung von Hermann Göring unternahm Peiner ab Februar 1935 eine Studienreise nach Ostafrika, die Kruspig organisiert und finanziert hatte. Durch Kruspigs Vermittlung hatte Peiner persönlichen Zugang zu Göring. In einem Tischgespräch bei Göring am 24. Januar 1936 gelang es Peiner, seinen Wunsch nach der Gründung einer eigenen Akademie durchzusetzen. Am 23. März 1936 folgte der Erlass des Ministers für Kunst, Wissenschaft und Volksbildung zur Bildung der „Landakademie Kronenburg der Staatlichen Kunstakademie Düsseldorf“. Als Hermann-Göring-Meisterschule für Malerei wurde sie unter Leitung Peiners 1938 verselbständigt. Schüler Peiners in Kronenburg waren u. a. Rolf Dettmann, Willi Sitte und Willi Wewer (1912–1997). Er entwarf unter anderem monumentale Gobelins für die Neue Reichskanzlei. Ein Frauenakt von ihm hing über Görings Bett in Carinhall. Peiner beantragte am 13. Juli 1937 die Aufnahme in die NSDAP und wurde rückwirkend zum 1. Mai aufgenommen (Mitgliedsnummer 4.913.473). Im gleichen Jahr wurde er Mitglied in der Preußischen Akademie der Künste. Dennoch wurde eines seiner Bilder als „entartet“ beschlagnahmt. 1940 erfolgte die Ernennung zum Preußischen Staatsrat. 1944, in der Endphase des Zweiten Weltkriegs, nahm ihn Adolf Hitler in die Sonderliste der Gottbegnadeten-Liste mit den zwölf wichtigsten bildenden Künstlern auf. 1944 zog Peiner mit seiner Frau nach Gimborn ins Oberbergische Land.
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